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Welche Norm 388 gibt es für Schnittschutzhandschuhe?

Im industriellen Bereich ist die Gefahr von Schnitten allgegenwärtig.

Auf dem Bau, genauso wie in der Lebensmittel- oder der Automobilindustrie bergen viele Arbeitssituationen tagtäglich eine erhebliche Gefahr von Schnittverletzungen. In einer Produktion oder auf einer Baustelle gibt es zahlreiche Gelegenheiten sich zu schneiden: der Umgang mit scharfen Gegenständen wie Handwerkzeugen (Messern, Meißeln, Sägen, usw.) oder der Umgang mit scharfen Materialien (Blechen, Kartonagen, Abfällen, usw.). Selbst wenn die Verletzungen oft geringfügig sind, können die Konsequenzen manchmal sehr schwerwiegend sein und sogar zu körperlicher Behinderung führen: tiefe Schnitte in die Handfläche, eine Infektion infolge einer unsachgemäß versorgten Verletzung, die Schädigung eines Nerven, Fingeramputation, Hautabschürfung, Risse oder Stiche. Mechanische Aggressionen kommen überall vor und Unfälle können sehr schnell auftreten. Um Arbeiter vor der Gefahr von Schnitten zu schützen ist es daher notwendig, für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen. Das Tragen von Schutzhandschuhen einer angemessenen Schutzkategorie, die von den Fingerspitzen bis zum Handgelenk reichen, ist ein notwendiger und entscheidender Schritt, um die Gesundheit eines Arbeiters zu schützen. Es sei daran erinnert, dass die Hände oft der erste Körperteil sind, der Maschinen und Produkten ausgesetzt ist. Das Europäische Hand-Institut zählt in Frankreich jedes Jahr mehr als 2 Millionen Handunfälle, von denen fast 130 000 mit Arbeitsunfällen in Zusammenhang stehen.

Vermeiden Sie die Gefahr von Schnitten durch das Tragen geeigneter Handschuhe

Um Schnitte und Verletzungen so gut wie möglich zu vermeiden, sind Schutzhandschuhe äußerst wichtig. Es handelt sich dabei um echte persönliche Schutzausrüstung für die Hände, die dem Benutzer aufgrund ihrer hohen Widerstandsfähigkeit optimale Sicherheit bietet. Wenn man diese Sicherheitshandschuhe sorgfältig auswählt, bieten sie auch gute Beweglichkeit für alle Arbeiten, einschließlich Präzisionsaufgaben.  Schnittschutzhandschuhe müssen vor allem der Norm EN 388 entsprechen.

Die 388-Norm für Schnittschutzhandschuhe.

Sicherheitshandschuhe bieten nicht alle die gleiche Schutzkategorie gegenüber Gefahren. Schnittschutzhandschuhe müssen die Anforderungen der Norm EN 388 erfüllen. Dies ist für Hersteller Vorschrift. Sie definiert die Widerstandskategorien von Textilien, Leder und anderen Bestandteilen.

Was ist die Norm EN 388?

Die Norm EN 388 betrifft mechanische Gefahren, die zu Schnitten führen können. Sie gewährleistet, dass die Schutzkategorien von vor mechanischer Einwirkung schützenden Handschuhen durch erfolgreiche Tests überprüft wurden.

  • Schnittfestigkeit: beruht auf der Anzahl von Zyklen, die ein kreisförmiges Messer benötigt, um einen Handschuh bei konstanter Geschwindigkeit und konstantem Druck zu zerschneiden.
  • Abriebfestigkeit: gibt die Anzahl der Zyklen an, die ein Schleifpapier (Schmirgelpapier) benötigt, um in der Handfläche eines Handschuhs ein Loch hervorzurufen.
  • Reißfestigkeit: Dieser Indikator misst die Kraft, die erforderlich ist, um die Probe zu zerreißen. Der Test wird durchgeführt, indem man die Handfläche des Handschuhs von beiden Enden her streckt.
  • Stichfestigkeit: gibt die Kraft an, die erforderlich ist, um die Handfläche mit einer standardisierten Stanze zu durchstoßen.

2016 wurde die Norm EN 388 weiterentwickelt und die Tests wurden verschärft, damit nach diesem Standards zertifizierte Handschuhe noch zuverlässiger sind. Insbesondere der Schnittfestigkeits-Test wird weiterentwickelt, um der Norm EN ISO 13997 zu genügen. Außerdem wird nun auch der Schutz vor Schlägen getestet.

Welchen Schnittfestigkeits-Tests werden diese Handschuhe unterzogen?

Unter den von der Norm EN 388 definierten Schnittfestigkeits-Tests ist der Couptest eine der Referenzen. Der Couptest ist ein spezieller Labortest, um die Schnittfestigkeit von Schutzhandschuhen zu testen. Dabei übt ein rundes Messer mit konstantem Druck rotierende und lineare Bewegungen auf der Probe aus. Die Vorrichtung ermittelt automatisch, wenn die Probe zerschnitten ist, und die Anzahl der Zyklen wird elektronisch gemessen. Der Test wird fünfmal wiederholt, um den Index und die Schnittschutzkategorie genau berechnen zu können.

Bei extrem schnittfesten Materialien stößt der Couptest allerdings an seine Grenzen. Deshalb wurde bei der jüngsten Überarbeitung der Norm EN388 die Norm ISO 13997 und die TDM-Testvorrichtung eingeführt. Der Test wird mit unterschiedlichen Drücken ausgeführt und durch verschiedene vorschriftsmäßige Messungen kann berechnet werden, welche Kraft in Newton erforderlich ist, um den Handschuh mit einer Klinge von 20mm zu zerschneiden.

Wie erkennt man die Schutzkategorie eines Handschuhs?

Auf dem Handschuh verrät Ihnen ein EN388-Piktogramm mit 4 Zahlen und einem Buchstaben die Schutzkategorie in Bezug auf Schnittfestigkeit, vorausgesetzt Sie wissen, wie man es entschlüsselt. Es ist ganz einfach. Die zweite Ziffer ist eine Zahl zwischen 1 und 5 (5 ist die höchste Stufe) und bezeichnet die Schnittfestigkeit laut Couptest, und an 5. Stelle bezeichnet ein Buchstabe zwischen A und F (mit F als höchstem Wert) die Schnittfestigkeit laut TDM.

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