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Welche Norm EN 407 gibt es für hitzebeständige Schutzhandschuhe?

Was ist EN 407?

Die Norm EN 407 beschreibt und legt eine Reihe von Tests zur Definition der Leistungsstufen in Bezug auf den Wärmewiderstand fest. Gemäß diesen Tests schreibt die Norm EN 407 eine besondere Kennzeichnung für Schutzhandschuhe vor, die klare und spezifische Informationen über die vom Benutzer erwartete Schutzstufe liefert.

Schutzhandschuhe, die der Norm EN 407 entsprechen, sollen die Hände vor anderen thermischen Gefahren als Kälte schützen, z. B. vor Hitze und/oder Feuer. Persönliche Schutzausrüstung die der Norm EN 407 entspricht, schützt vor den Gefahren durch Strahlungshitze, Kontaktwärme, Konvektionshitze, Spritzer von geschmolzenem Metall und Flammen. Um ihr Leistungsniveau und ihre hervorragende Widerstandsfähigkeit zu prüfen, werden hitzebeständige Handschuhe gemäß der Norm EN 407 mehreren spezifischen Tests unterzogen.

Diese Norm wurde im Jahr 2020 überarbeitet, um der neuen Norm EN ISO 21420 und der PSA-Verordnung 2016/425 zu entsprechen. Die Prüfmethoden wurden für alle Tests aktualisiert, obwohl sich die Prinzipien und Ergebnisse nicht geändert haben.

Welche Tests werden bei hitzebeständigen Handschuhen nach EN 407 durchgeführt?

Brennbarkeitsprüfung.

Der erste Test, dem ein Arbeitshandschuh unterzogen wird, ist die Brennbarkeitsbeständigkeit. Wie lange dauert es, bis der Handschuh aufhört zu brennen, wenn er mindestens 15 Sekunden lang einer offenen Flamme ausgesetzt wurde? In diesem Zeitraum wird die Leistungsstufe des Schutzhandschuhs auf einer Skala von 0 bis 4 bestimmt; bei einem Wert unter 3 reicht die Leistung des Handschuhs nicht aus, um bei den anderen Tests ein hohes Schutzniveau zu erreichen.

Test der Kontaktwärmebeständigkeit

Bei welcher Temperatur steigt die Innentemperatur des Handschuhs bei Kontakt mit einer Wärmequelle zwischen 100 und 500 °C in den ersten 15 Sekunden um 10 °C? Ein Handschuh der Stufe 2 garantiert eine perfekte Beständigkeit gegen Kontaktwärme bis zu 250 °C.

Prüfung der Konvektionswärmebeständigkeit

Bei der Prüfung der Konvektionswärmebeständigkeit wird die Zeit (in Sekunden) gemessen, während der die Wärme von einer Flamme auf die Innenseite des Handschuhs übertragen wird. Je länger der Schutzhandschuh die Wärmeübertragung von außen nach innen verzögern kann, desto höher ist seine Widerstandsstufe. Die höchste Stufe ist die Stufe 4.

Prüfung der Strahlungswärmebeständigkeit

Es handelt sich um die Einwirkung von Wärme durch Aussendung von Wärmestrahlen. Bei diesem Test wird die Zeit gemessen, die erforderlich ist, damit sich die Temperatur der Probe im Handschuh um 24 °C erhöht. Dieser Widerstand wird in Stufen von 1 bis 4 gemessen, wobei die letzte Stufe die höchste Stufe für einen strahlungswärmeisolierenden Handschuh ist.

Flüssigmetallspritzer-Prüfung

Bei dieser Widerstandsprüfung wird zwischen kleinen und großen geschmolzenen Metallspritzern unterschieden. Bei kleinen Spritzern messen wir die Menge der geschmolzenen Metallkügelchen, die erforderlich ist, um die Temperatur des Handschuhs um 40 °C zu erhöhen. Der Handschuh erreicht seine maximale Leistungsstufe, wenn mehr als 35 Tropfen zum Erhöhen seiner Innentemperatur erforderlich sind. Bei der Prüfung der Beständigkeit gegen große Spritzer geschmolzenen Metalls wird die Menge des geschmolzenen Metalls gemessen, die erforderlich ist, um die künstliche Haut im Inneren des Handschuhs zu beschädigen. Die maximale Leistung wird bei 200 g geschmolzenem Metall erreicht.

Daher ist es wichtig, vor dem Kauf eines Paars Hitzeschutzhandschuhe auf die verschiedenen Kennzeichnungen zu achten, um sicherzustellen, dass sie die höchste Leistungsstufe und eine gute Wärmeisolierung gegen die damit verbundenen Risiken bieten.

Welche Berufe sind von der Verwendung der Handschuhe nach EN 407 betroffen?

Bei der Arbeit sind die Hände während der Handhabung häufig die am meisten exponierten Körperteile. Es ist daher unerlässlich, sich mit Schutzhandschuhen auszurüsten, die den jeweiligen Risiken angepasst sind, um sicher arbeiten zu können und gleichzeitig eine gute Fingerfertigkeit und einen guten Griff bis in die Fingerspitzen zu gewährleisten. Die verschiedenen europäischen Normen sind wertvolle Indikatoren für die Auswahl der besten Schutzausrüstung für Ihren Beruf. So bieten beispielsweise die Handschuhe nach EN 407 Schutz vor Hitze bei allen Berufen, in denen mit Hitze gearbeitet wird. Mehrere Bereiche sind betroffen: Glas- und Metallverarbeitung, Karosseriebau, Gießerei, Maschinenbau, Eisen- und Stahlwerke. Die Schutzhandschuhe nach EN 407 sind jedoch für Schweiß- und Feuerlöscharbeiten, die einen sehr spezifischen Schutz erfordern, um Unfälle zu vermeiden, weder geeignet noch ausreichend wirksam.

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